Black Stories Lösungen

BlackStories

Lösung #1.Szene

Den Erzählungen nach war Don Bosco ein wahrer Pionier im 'Fundraising'. Er musste zwar häufig über seinen Schatten springen, um nach Geld zu fragen, dennoch gelang ihm das meist ziemlich gut. Es gab mal eine Prinzessin, die unbedingt ein Autogramm von Don Bosco haben wollte. Don Bosco nahm daraufhin ein Stück Papier und schrieb auf den Zettel so etwas wie: Vielen Dank für ihre großzügige Spende von 50.000 Lira. Mit herzlichen Grüßen Don Giovanni Bosco.   

Lösung #2.Szene

"Jeder Angriff auf Priester und Religion", so schrieb Don Bosco über diese Monate, "wurde gutgehießen. ich wurde öfters überfallen, im Haus und auf der Straße. Eines Tages, während ich gerade Religionsunterricht gab, durchlöscherte eine Gewehrkugel mein Gewand zwischen Arm und Schulter und schlug dann in die Wand ein." Das geschah in der Pinardi-Kapelle, und die Jungen erschraken nicht wenig über den plötzlichen Knall. Don Bosco, der selbst erschrocken war über den Schuss, der ihn nur um ein Haar verfehlt hatte, musste seinen Jungen Mut machen. 

"So etwas ist ein schlechter Scherz. Mir tut es um mein Gewand leid, es ist ja mein einziges. Aber die Gottesmutter hat uns geholfen." Ein Bub holte die Kugel, die ungeschliffen war, aus der Wand. 

Quelle: Teresio Bosco (1987): Don Bosco. Sein Lebensweg - Sein Lebenswerk. Don Bosco Verlag. München. 

Lösung #3.Szene

Damals lag zwischen dem Oratorium und der Stadt ein großes Stück Land, übersät mit Akaziensträuchern. Eines Abends, es war sehr dunkel, ging ich [Don Bosco] wieder mutterseelenallein nach Hause. Plötzlich geriet ich in Schrecken, als ich neben mir einen großen Hund bemerkte. ich tat, als sei ich sein Herr. Wir haben uns schnell angefreundet, und er begleitete mich bis zum Oratorium. Das geschah öfter. Ich muss sagen, dass mir der "Graue" wichtige Dienste geleistet hat. [...]

Gegen Ende November 1854 - es war an einem nebligen und regnerischen Abend - kam ich allein aus der Stadt zurück. Plötzlich sah ich zwei Männer unweit von mir. Sie gingen schneller oder langsamer, je nachdem, ob ich schneller oder langsamer ging. Ich versuchte umzukehren, aber es war zu spät. Mit zwei Sprüngen waren sie da und warfen mir einen Umhang über den Kopf. Ich versuchte, mich zu wehren, wollte schreien. es gelang mir nicht mehr. In diesem Augenblick erschien der Graue. Laut bellend fuhr er dem einen mit den Pfoten ins Gesicht und biss den anderen. "Rufen Sie diesen Hund!" fingen sie an zu schreien. "Ich rufe ihn, wenn ihr mich in Ruhe lasst." "Rufen Sie ihn sofort!" flehten sie. 

Der Graue fuhr fort, wie ein Wolf zu bellen. Die beiden flüchteten, und der Graue begleitete mich nach Hause. 

Jeden Abend, wenn ich allein war und zu den Sträuchern kam, sah ich den Grauen auftauchen. Die Buben des Oratoriums sahen ihn oft in den Hof kommen. Einmal waren zwei so erschrocken, als sie ihn bemerkten, dass sie Steine aufhoben. Giuseppe Buzetti aber trat dazwischen: "Lasst ihn, das ist der Hund Don Boscos." 

Quelle: Teresio Bosco (1987): Don Bosco. Sein Lebensweg - Sein Lebenswerk. Don Bosco Verlag. München. 

Lösung#4.Szene

Domenico Savio, war einer der "Lieblingsschüler" Don Boscos. 

Eines Tages hat Domenico wieder nicht gemerkt, dass die anderen Knaben die Kirche verlassen haben. Niemand achtet auf ihn. Vielleicht ist er auch schon nach dem Empfange der heiligen Kommunion in den halbrunden Raum hinter den Hochaltar gegangen, um ganz ungestört beten zu können. Er fehlte beim Frühstück; er fehlte in der Schule; auch beim Mittagessen ist er nicht da. Niemand weiß, wo Savio stecken mag. Man sucht ihn im Studierzimmer, auf dem Schlafsaal. Als man ihn nirgends findet, meldet man es Don Bosco. Er ahnt, wo man Domenico finden könne und geht zur Kirche. Sie ist leer. Dann geht er ins Chor hinter den Altar. Dort findet er ihn. [Den Erzählungen nach muss er so vertieft ins Gebet gewesen sein, dass er währenddessen geschwebt hat.] Die eine Hand ruht auf dem Lesepult, die andere auf seiner Brust. Sein Blick ist dem Tabernakel zugewandt. Er bewegt keine Wimper und ist aufgerichtet wie ein Fels. Don Bosco ruft ihn. - Keine Antwort. Er schüttelt ihn. Da kommt er wieder zu sich, blickt Don Bosco erstaunt an und fragt: "O, ist die heilige Messe schon zu Ende?" - "Schon?" sagt Don Bosco und zeigt ihm seine Uhr. "Es ist schon zwei Uhr!" 

Quelle: Assumpta Volpert (1954): Domenico Savio. Ein Friedenskind über der friedlosen Welt. Don Bosco Verlag. München. 

Lösung #5.Szene

Ich [Don Bosco] gab gern öffentliche und private Zaubervorstellungen. Zu sehen, wie aus einem kleinen Würfelbecher tausend Kugeln herausfallen, die größer sind als der Becher selbst; oder aus einer kleinen Tasche tausend Eier ziehen, das waren höchst erstaunliche Dinge! Wenn ich einem Zuschauer Kugeln aus der Nasenspitze zog oder erriet, wie viel Geld ein Anderer in der Tasche hatte; wenn sich mit einer einfachen Fingerberührung Geldstücke aus Metall in Staub verwandelten; oder wenn der Anschein erweckt wurde, alle Zuschauer hätten furchterregende Gesichter oder auch gar keinen Kopf, dann fragte sich doch der eine oder andere, ob ich nicht wirklich ein Zauberer sei. Oder war ich am Ende gar mit dem Teufel im Bunde? Mein Hausherr Tommaso Cumino, ein überzeugter Christ, glaubte das mehr und mehr. Er verstand viel Spaß, und ich spielte ihm viele Streiche. Kuchen verwandelte sich in Brotscheiben, aus dem Geld in der Tasche waren rostige Blechstückchen geworden, der Hut war auf einmal eine Mütze, Nüsse wurden zu kleinen Kieselsteinen und so weiter... Menschen, so sagte sich der gute Tommaso, können diese Dinge nicht bewirken; Gott verschwendet seine Zeit nicht mit so nutzlosen Sachen! Folglich muss doch wohl hinter all dem ein böser Geist stecken!

Da er mit niemand darüber zu sprechen wagte, holte er sich bei Don Bertinetti Rat, einem Priester aus der Nachbarschaft. Dieser vermutete auch weiße Magie hinter diesen Späßen und entschied, über die Angelegenheit dem Schulbeauftragten zu berichten. Dieser war ein sehr gelehrter, frommer und kluger Mann. Heimlich bat er mich zum Gespräch. 35 Mein Lieber, sagte er, ich bin mit deinem bisherigen Studium und Deinem Betragen sehr zufrieden. Aber jetzt erzählt man sich so allerlei Dinge von dir: Du würdest die Gedanken anderer lesen! Du würdest raten, wie viel Geld andere in der Tasche haben, und würdest weiß erscheinen lassen, was schwarz ist. Das bringt dich sehr ins Gerede! Manche vermuten, dass du Magie benutzt und dass deshalb in diesen Werken der Geist des Teufels ist. Sag mir also: Wer hat dir dieses Wissen beigebracht? Wo hast du das gelernt? Ohne mich aus der Fassung bringen zu lassen, bat ich ihn um fünf Minuten Bedenkzeit. Ich fragte ihn nach der genauen Uhrzeit. Da streckte er seine Hand in die Tasche und fand seine Uhr nicht mehr. Da sagte ich: Wenn Sie keine Uhr haben, geben Sie mir doch bitte ein Geldstück. Er durch-suchte alle seine Taschen, fand aber seinen Geldbeutel nicht mehr. Du Gauner, fuhr er mich wütend an: Entweder bist du ein Diener des bösen Geistes, oder der böse Geist dient dir. Du hast mir schon Geldbeutel und Uhr gestohlen. Ich kann nicht mehr schweigen. Ich bin verpflichtet, dich anzuzeigen. Und ich weiß nicht, was mich davon abhält, dir eine Tracht Prügel mit dem Stock zu geben.

Aber als ich ruhig blieb und lächelte, schien er sich auch etwas zu beruhigen und fuhr fort: Gehen wir die Dinge friedlich an: Erkläre mir diese Geheimnisse. Wie war es möglich, dass mein Geldbeutel und meine Uhr aus mei-nen Taschen herausgekommen sind, ohne dass ich es gemerkt habe? Herr Pfarrer, sagte ich respektvoll zu ihm: Alles ist Handgeschicklichkeit, Gebrauch des Verstandes oder etwas Vorbereitetes. – Was kann Verstand hier mit meiner Uhr oder mit meiner Geldbörse zu tun haben? – Ich erkläre es ganz kurz: Als ich in Ihrem Haus ankam, gaben Sie einem Bedürftigen ein Almosen. Dann legten Sie die Börse auf einen Stuhl. Als Sie dann in ein anderes Zimmer gingen, ließen Sie Ihre Uhr auf diesem Tischchen liegen. Ich versteckte beides, und Sie glaubten, beide Gegenstände bei sich zu haben. Aber sie befanden sich unter diesem Lampenschirm. Während ich das sagte, hob ich den Lampenschirm hoch. Da waren beide Gegenstände, von denen er geglaubt hatte, sie seien vom bösen Geist woanders hingetragen worden. Der gute Mann lachte! Er bat mich, ihm einige Kunststücke zu erklären. Als er verstand, wie man die Dinge auftauchen und wieder verschwinden lassen 36 kann, freute er sich sehr darüber. Er machte mir ein kleines Geschenk und sagte zum Schluss: Geh und sag allen deinen Freunden: ignorantia est magistra admirationis – (Unwissenheit ist die Lehrerin des Staunens).

Quelle: nach Johannes Bosco (2001): Erinnerungen an das Oratorium des hl. Franz von Sales. Don Bosco Verlag. München.

Lösung #6.Szene

Im selben Jahr wurde ein Zweiundzwanzigjähriger, den Don Bosco im Gefängnis als Freund gewinnen konnte, zusammen mit seinem Vater zum Tode durch den Strang verurteilt. Die Hinrichtung sollte in Alessandria stattfinden. Als Don Bosco, selbst voller Angst, ihn besuchte, begann der junge Mann zu weinen und bat ihn flehentlich, ihn auf seinem letzten Weg zu begleiten. Don Bosco fehlte der Mut und auch die Kraft. Er versprach es nicht. Die Verurteilten wurden abtransportiert. Don Cafasso musste mit der Postkutsche nach Alessandria fahren, um ihnen in ihrer letzten Stunde beizustehen. Nachdem er erfahren hatte, dass Don Bosco nicht mitkommen wollte, ließ er ihn rufen: "Versteht Ihr denn nicht, dass eine solche Weigerung grausam ist? Macht Euch sofort fertig! Wir fahren zusammen nach Alessandria." "Ich kann diese Hinrichtung nicht durchstehen." "Beeilt Euch, die Postkutsche wartet nicht!" 

Am Vorabend kamen sie in Alessandria an. Als der junge Mann Don Bosco in seine Zelle eintreten sah, fiel er ihm um den Hals und brach in heftiges Weinen aus. Auch Don Bosco weinte. Sie verbrachten die letzte Nacht zusammen im gebet und im Gespräch über Gott. Um zwei Uhr morgens hab Don Bosco dem Verurteilten die sakramentale Lossprechung, feierte mit ihm in der Zelle die hl. Messe und reichte ihm die Kommunion. 

Die Domglocke schlug zur Hinrichtung. Die Zellentür öffnete sich, und herein kamen die Wärter und der Henker, der sich, wie das immer geschah, vor dem Verurteilten niederkniete und ihm um Verzeihung bat. Dann fesselte er ihm die Hände und legte ihm den Strick um den Hals. [...] Als am Ende das Gerüst mit dem Galgen auftauchte, wurde Don Bosco bleich und ohnmächtig. Don Cafasso, der ihn ständig beobachtet hatte, ließ sofort die Karren anhalten und Don Bosco herunterheben. Der traurige Zug kam an der Richtstätte an, und die Exekution wurde durchgeführt. Als Don Bosco wieder zu sich kam, war alles vorbei. Es tat ihm aufrichtig leid. Leise sagte er zu Don Cafasso: "Mir tut es um den jungen Menschen leid. Er hatte soviel vertrauen zu mir..." "Ihr habt getan, was Ihr konntet. Den Rest überlasst Gott."

Quelle: Teresio Bosco (1987): Don Bosco. Sein Lebensweg - Sein Lebenswerk. Don Bosco Verlag. München. 

Lösung #7.Szene

Die ersten Fälle [Cholera] traten in Turin am 30. Juli auf. [...] Der Herd der Epidemie war die Dora-Vorstadt, wenige Schritte von Valdocco entfernt. [...] Am 5. August, dem fest Maria Schnee, sprach Don Bosco zu seinen Buben. Er begann mit einem Versprechen: "Wenn ihr euch inne in den Stand der Gnade versetzt und keine schwere Sünde begeht, dann versichere ich euch, dass niemand von der Cholera angesteckt wird." 

Dann folgte eine Einladung: "Ihr wisst, dass der Bürgermeister einen Aufruf erlassen hat. Man braucht Krankenpfleger und Helfer für die Cholerakranken. Viele von euch sind noch zu klein. Aber wenn einige der größten den Mut haben, mit mir in die Krankenhäuser und die Wohnung zu gehen, würden wir zusammen ein gutes Werk tun, das Gott wohlgefällig wäre." Am selben Abend trugen sich vierzehn in die Liste ein. [...] Es waren Tage harter Arbeit und keineswegs angenehm. [...] Don Bosco verlangte jede Vorsicht. jeder trug eine Flache Essig mit sich. Nachdem er die Kranken berührt hatte, musste er sich waschen. [und am Ende wurde niemand der jungen Menschen krank].

Quelle: Teresio Bosco (1987): Don Bosco. Sein Lebensweg - Sein Lebenswerk. Don Bosco Verlag. München.