Konsumgefahr Greenwashing

Veröffentlicht am: 30. November 2020

von Malka Doshi, Don Bosco Green Alliance

Als Konsument*Innen haben wir die Wahl. Und das nicht nur alle vier Jahre, sondern jeden Tag beim Einkauf. Wir können entscheiden, ob wir Organisationen unterstützen, die für fair Trade und Nachhaltigkeit stehen und Unternehmen meiden, die umweltschädliche Praktiken gebrauchen.

Leider haben viele der letzteren den Ruf nach nachhaltigen Produkten und Angeboten als bloße Marketingstrategie für sich erkannt, sodass Sprache benutzt wird, die die/den Kaufer*In glauben machen lässt, die Produkte seien wesentlich nachhaltiger produziert, transportiert etc. Solche Maschen werden als „Greenwashing“ bezeichnet und können auf einem Weg in eine ökologischere Wirtschaft und Produktion sehr schädigend wirken, da sie Konsument*Innen illusionieren und in die Irre führen.

Aufgrund dieser zwielichtigen Praktiken wurde die Last, eine möglichst verantwortungsvolle Wahl zu treffen, auf die/den Konsument*In übertragen und erschwert. Hier findest du einige Tipps, wie du greenwashing erkennen kannst.

ungenaue Sprache

Unternehmen, die Greenwashing betreiben, werden versuchen ihre Käufer*Innen durch eine mit Schlagwörtern durchsetzte Sprache von der angeblichen Nachhaltigkeit der Produkte zu überzeugen. Begriffe, wie „natürlich“, „organisch“, „umweltfreundlich“, „pur“ sind nicht geschützt und sofern nicht weitererklärt wird, wie die selbstgenannten Kriterien erfüllt werden, ist es das Beste sich von solchen Produkten fernzuhalten.

Verpackungen

Lass dich nicht von der äußeren Erscheinung täuschen. Nur weil auf der Verpackung vieles grün, ökologisch und natürlich aussieht, heißt es noch lange nicht, dass das Produkt auch umweltfreundlich ist. Ironischerweise ist die Farbe „Grün“ eine der stärker verschmutzenden Farben.

Zertifizierungen

Wenn du ein Logo oder Label auf dem Produkt findest, das dieses als organic oder nachhaltig klassifiziert, versichere dich, dass es eine legitimierte Auszeichung ist, die von einer zuverlässigen dritten Partei (keine selbstgeschaffene) untersucht wurde. Große Konzerne können eigene grüne Labels entwickeln und sich eigene Kriterien für die Zertifizierung geben. 

„Symbolische“ Produkte

Einige Marken führen auch symbolischer Weise ein oder wenige umweltfreundliche Produkte, um den Anschein zu erwecken, die ganze Produktlinie oder marke sei umweltfreundlich. Es schadet nichts, immer zu hinterfragen, wie viel Prozent der gekauften Produktlinie wirklich nachhaltig sind. Ein einziges nachhaltig produziertes Produkt spiegelt nicht die Werte einer gesamten Marke wider. 

zu wenig klare Informationen

Wenn eine Marke für sich beansprucht, besonders umweltbewusst zu sein, aber Informationen, was das konkret bedeutet, zurückhalten, geht man am besten davon aus, dass die Marke diese Behauptung als hippes Marketingwerkzeug benutzt, anstatt sich ernsthaft auf nachhaltige Praktiken zu fokusieren.

Auch wenn alle diese Informationen es sicher nicht leichter machen, bewusst und nachhaltig zu konsumieren, so ist es auch nicht so schwer ein greenwashed Produkt zu erkennen. Mit einiger Internethilfe und gesundem Menschenverstand kann man leicht herausfinden, wie viel Nachhaltigkeit wirklich drinnen ist, wenn es auf der Verpackung steht. Auch einige Apps machen es möglich, Produkte einfach zu scannen und eine objektive Bewertung gemessen an Nachhaltigkeit in Produktion, Transport, etc. zu erhalten.

Weiterführende Links:

What is Greenwashing? How to Spot It and Stop it

https://medium.com/disruptive-design/what-is-greenwashing-how-to-spot-it-and-stop-it-c44f3d130d5

Greenwashing – Definition, Seven Sins, and Examples

https://corporatefinanceinstitute.com/resources/knowledge/other/greenwashing/